Technische Ausstattung

Bodenerkundung:

Bei der Bodenbeprobung wird gewöhnlich eine Schichtendokumentation in Form von Schichtenverzeichnissen und -profilen gem. DIN 4022/4023) angefertigt. Die eigentliche Beprobungstechnik ist abhängig von den zu untersuchenden Parametern: für geotechnische Untersuchungen und einige chemische Parameter sind Kunststoffbeutel ausreichend, meist sind jedoch Glasbehälter zu verwenden. Diese müssen meist mit Schraubdeckeln luftdicht verschlossen und licht- und wärmegeschützt gelagert werden. Ist die Analyse von leichtflüchtigen Parametern erforderlich, sind spezielle Glasampullen mit Bördelranddeckeln ("Headspace"-Gläser) zu verwenden, die direkt in die Analyseautomaten (Gaschromatografen) eingesetzt werden und ein nochmaliges Umfüllen des Probenmaterials - mit der Gefahr möglicher Konzentrationsabnahmen der zu untersuchenden leichtflüchtigen Substanzen - obsolet machen.

Alle genannten Verfahren werden von uns je nach Anforderung angewendet. Die analytischen Untersuchungen wiederum wird an einen vertraglich gebundenen Subunternehmer vergeben. Dieser Subunternehmer stellt einen Kurierdienst, Probengefäße und Thermoverpackungen, so dass die entnommenen Proben i. d. R. am Folgetag der Beprobung im Labor eintreffen.

Grundwasserbeprobung

Grundwasserproben können als Pump- oder Schöpfproben entnommen werden. Pumpproben sind hier Standard, Schöpfproben kommen nur in Ausnahmefällen zur Anwendung. Dies begründet sich in den Messtelleneigenschaften und daraus resultierenden Richtlinien zur Grundwasserprobenahme. Als Probenahmepumpe dienen meist Unterwasserpumpen, da diese im Gegensatz zu Saugpumpen eine größere Probenahmetiefe erlauben und unterdruckbedingte Entgasungen des Grundwassers damit weitgehend ausgeschlossen werden.

Wir verwenden das im Umwelt- und Altlastenbereich weit verbreitete Pumpensystem MP 1 von Grundfos, mit dem sich Probenahmetiefen von 90 m bei relativ hohen Förderraten von bis zu 0,5 l/s bereits in Messtellen DN 50 mm (2-Zoll-Messstellen) realisieren lassen. Diese Pumpe besteht - zumindest im relevanten Bereich von Pumpengehäuse, Leit- und Laufrädern - ausschließlich aus Edelstahl- und Teflonteilen, so dass bei den meisten Probenahmebedingungen kein nennenswerter zusätzlicher Schadstoffeintrag in das Grundwasser erfolgt. Als Druckleitung verwenden wir meist robuste PVC-u-Steigrohre. Für dieses Probenahmesystem sind auch Teflonsteigrohre erhältlich, die jedoch wegen ihrer Empfindlichkeit und hohen Preise nur in begründeten Fällen zum Einsatz kommen. Die Erfassung der Vor-Ort-Parameter pH-Wert, Redoxpotential, elektrische Leitfähigkeit, Temperatur und Sauerstoffgehalt wird mit Geräten der Firma WTW realisiert.

Falls auf dem Grundwasserspiegel aufschwimmende Flüssigkeiten (beispielsweise Öle) oder sich am Boden der Messstelle ansammelnde Substanzen zu beproben sind, verwenden wir Schichtmessheber (bis 20 m Tiefe). Die Messung des Grundwasserstandes wird von uns mitttels Kabellichtlot vorgenommen, dass uns Messungen bis 100 m Tiefe erlaubt.

Bodenluftuntersuchungen

Die Beprobung der Bodenluft ist entweder direkt - mittels Stitzsonde - oder aus einer Bodenluftmessstelle realisierbar.

Bodenluftbeprobung mit StitzsondeStitzsonden werden wie Rammkernsonden direkt in den Boden gerammt (bis maximal 3 m Tiefe), sie besitzen eine spezielle Sondenspitze, an der die Bodenluft in die rohrartige Sonde gesaugt werden kann. Flüchtige Substanzen können durch eine spezielle Entnahmelanze direkt in der Sondenspitze auf Adsorptionsröhrchen angereichert werden, andere Stoffe werden am oberen Sondenende direkt abgesaugt.

Bodenluftmessstellen werden temporär (vorübergehend) eingerichtet, indem mittels Rammkernsondiertechnik ein Bohrloch angelegt zur Beprobung verwendet wird. Die Messtellen können durch Einbau von Filter- und Vollrohren aus Kunststoff oder Stahl auch dauerhaft errichtet werden. Die Beprobung erfolgt in beiden Fällen mittels Packersonde, wobei ein Probenahmerohr eingeführt und in der gewünschten Tiefe gegen die über - mitunter zusätzlich auch unter - dem zu beprobenden Horizont abgedichtet wird. Wir verwenden ein System mit aufblasbarem Packer, das eine Beprobung in Messstellen von 50 - 80 mm Durchmesser erlaubt.

Bodenluftbeprobung mit PackersondeDie Beprobung erfolgt mittels akkubetriebener Probenahmepumpen (Ametek Alpha 1), die auf eine bestimmte Probenahmerate geeicht wurden. Die Beprobung kann sowohl in der Saugleitung, als auch in der Druckleitung erfolgen, so dass neben Adsorptionsröhrchen, Gasmäusen, Gaswaschflaschen und Headspace-Gläsern auch Kunststoffbeutel befüllt werden können. Vor Ort können bereits Messungen der Gehalte an Sauerstoff, Kohlendioxid, Schwefeldioxid und Kohlenwasserstoffen gemessen werden (Dräger Multiwarn II).