Modelltechnik

Umweltschadstoffe, die sich im Grundwasser gelöst oder emulgiert ausbreiten, stellen eine der größten Umweltgefahren dar. Die Kenntnis der Ausbreitungsrichtung und -geschwindigkeit ist daher von hoher Bedeutung - einerseits zur Gefährdungsabschätzung und andererseits für die Sanierungsplanung.

Die Ausbreitungsrichtung lässt sich grob aus der Grundwasserfließrichtung abschätzen, wobei jedoch nur begrenzt Aussagen zur seitlichen Ausbreitung (Verbreiterung der Schadstoffahne mit zunehmender Entfernung durch Diffusion, Konvektion etc.), der Ausbreitungsgeschwindigkeit und der zu erwartenden Schadstoffkonzentration getroffen werden können.

Darin begründet sich die Entwicklung der hydrogeologischen Modelltechnik, bei der Strömungs- und Transportvorgänge auf der Grundlage der vorhandenen Kenntnisse zum Untersuchungsgebiet berechnet werden. Dazu sind im Allgemeinen Kenntnisse über den Schichtenaufbau des Untergrundes, die hydraulische Leitfähigkeit der Schichten, der Grundwasserneubildungsrate und der Morphologie der Grundwasseroberfläche erforderlich. Einzelne diesbezügliche Kenntnislücken lassen sich aber durch Vergleich des Rechenergebnisses mit der gemessenen Grundwasseroberflächenmorphologie beheben.